Freie Kantorei Sang vor riesigem Penck- Gemälde
Zahlreiche Zuhörer erlebten ein vorzügliches a-cappella-Konzert im Museum Küppersmühle für moderne Kunst.
Es war keine der üblichen Chormusiken zu Advent und Weihnachten, die die Freie Kantorei Duisburg unter Leitung von Bernhard Quast am vierten Adventssonntag bot. Ungewöhnlich die Zusammenstellung der Kompositionen von Monteverdi über Bruckner und Britten zu den Zeitgenossen Arvo Pärt und Jan Sandström, vom Magnificat bis zur weihnachtlichen Folklore aus verschiedenen Ländern. Ungewöhnlich auch der Veranstaltungsort, der große, gut gefüllte Saal des Museums Küppersmühle mit seinem wandfüllenden Bild von A.R. Penck, das eher Gedanken an Gewalt und Zerstörung als besinnliche harmonische Weihnachtsstimung vermittelt. Und doch war das anspruchsvolle Programm, das die Kantorei hervorragend meisterte, stimmig, zumal Chorleiter Quast zwischen den Kompositionen und mit Blick auf das Bild Verstehenshilfen anbot.
Ein weitgehend ausgewogender Chorklang der 5 Sängerinnen und Sänger, die teilweise auch solistisch in Erscheinung traten und die klanglichen Möglichkeiten der Museumsräume einbezogen, sowie sorgfältige musikalische Gestaltung , saubere Intonation und engagierte und sichere Darbietung machten den Abend gerade wegen seiner Vielgestaltigkeit zu einem Erlebnis für die Hörer. Erwähnt sei auch das „Gloria“ von Sandström, bei dem sich der Chor in einen vielstimmigen Lobpreis auffächerte, erwähnt auch das aus dem Spanischen kommende „Riu Riu“, temperamentvoll gesungen und von den Hörern als Zugabe noch einmal gewünscht oder die ungewöhnliche Vermischung fester musikalischer Strukturen mit freien Improvisationen der Chorsänger, die sich über den Raum verteilt hatten. Das Publikum, zu dem erfreulich viele junge Menschen gehörten, dankte für die eindrucksvolle Leistung mit lang anhaltendem Applaus.